Unternehmer sollten einen Sinn entwickelt haben. Ein Anliegen das so wichtig ist, dass es sich lohnt diesen Aufwand zu treiben.
Es gibt wohl keine bessere Darstellung über die Wichtigkeit eines Anliegens als in dieser Erzählung von Napoleon Hill:
"EIN ANLIEGEN IST STÄRKER ALS MUTTER NATUR
Ich möchte Ihnen einen der außergewöhnlichsten Menschen vorstellen, den ich kenne. Zum ersten Mal sah ich ihn vor 24 Jahren, ein paar Minuten nach seiner Geburt.
Er kam ohne Ohren zur Welt. Die Ärzte sagten, dass er ein Leben lang taubstumm bleiben könnte.
Damit wollte ich mich nicht abfinden. Und dazu hatte ich jedes Recht, denn schließlich war ich der Vater.
Ich zog meine eigenen Schlüsse und bildete mir eine Meinung, die ich jedoch nicht äußerte, sondern still in meinem Herzen trug.
Ich beschloss, dass mein Sohn hören und sprechen würde. Die Natur konnte mir zwar ein Kind ohne Ohren vorsetzen, doch sie konnte mich nicht dazu bringen dieses Gebrechen als unabänderlich hinzunehmen.
Natürlich habe ich gezweifelt. Selbst wenn mein Sohn vielleicht hören und sprechen lernen würde, war er doch offensichtlich fürs Leben entstellt.
Was konnte ich tun? Irgendwie musste ich einen Weg finden meinem Kind mein wichtigstes Anliegen in den Kopf zu setzen: auch ohne Ohren Töne an sein Gehirn zu übermitteln.
Als der Junge älter wurde, und begann seine Umwelt wahrzunehmen, merkten wir, dass er ein gewisses Hörvermögen besaß. Als andere Kinder anfingen zu sprechen, machte er keine Anstalten dazu. Doch er zeigte Reaktionen bei bestimmten Geräuschen.
Mehr wollte ich gar nicht wissen! Ich war überzeugt, wenn er auch nur das geringste bisschen hören konnte, dann könnte er sein Hörvermögen auch verbessern.
Dann machten wir eine Entdeckung. Wir kauften ein Grammophon. Als der Junge zum ersten Mal Musik hörte, war er außer sich vor Begeisterung.
Manchmal spielte er die gleichen Stücke stundenlang immer wieder ab.
Dabei stand er vor dem Gerät mit den Zähnen am Gehäuserand des Gerätes.
Die Bedeutung dieser Haltung wurde uns erst Jahre später bewusst. Denn vom Prinzip der "Knochenleitung" hatten wir damals noch nichts gehört
Bald darauf stellte ich fest, dass er mich recht gut hören konnte, wenn ich meine Lippen ganz unten ans Schläfenbein legte und zu ihm sprach.
Diese Erkenntnis eröffnete mir die Möglichkeit, mein dringendes Anliegen zu verwirklichen, meinem Sohn zu Hör- und Sprachvermögen zu verhelfen.
Damals versuchte er schon bestimmte Wörter zu sagen. Die Aussichten waren alles andere als ermutigend.
Doch ein Anliegen, an das jemand glaubt, ist nie unrealisierbar.
Sobald ich wusste, dass er den Klang meiner Stimme eindeutig wahrnehmen konnte, begann ich ihm das Anliegen einzureden, zu hören und zu sprechen.
Bald merkte ich, dass das Kind Freude an Geschichten hatte. Also ging ich strategisch vor und dachte mir Geschichten aus, die ihm Selbstbestimmtheit,
Fantasie und das dringende Anliegen vermitteln sollten zu hören und normal zu sein.
Insbesondere eine Geschichte erzählte ich ihm besonders oft, jedes Mal mit einer neuen dramatischen Nuance. Sie sollte ihm zeigen, dass seine Behinderung keine Belastung war, sondern ein wertvoller Aktivposten!
Obwohl all meine philosophischen Analysen zweifelsfrei ergaben, dass jede Widrigkeit auch einen Vorteil in sich trägt, muss ich gestehen, dass ich nicht die leiseste Ahnung hatte, wie das bei meinem Sohn gehen sollte.
Trotzdem verpackte ich diese Anschauung weiter in Gutenachtgeschichten und hoffte, er würde irgendwann darauf kommen, wie er sich seine Behinderung zu Nutzen machen könnte.
Rückblickend erkenne ich heute, dass das Vertrauen meines Sohnes zu mir enormen Einfluss hatte.
Ich vermittelte ihm die Vorstellung, dass er seinem älteren Bruder einiges voraushatte.
Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass er, wenn er alt genug war, Zeitungen austragen könne (sein Bruder tat es bereits).
Und er würde es viel einfacher haben mehr Trinkgeld zu erhalten, wenn die Kunden sehen, dass er auch ohne Ohren ein cleverer und fleißiger Junge war.
Wir konnten feststellen, dass sein Hörvermögen nach und nach leicht zunahm und er keine Tendenz zeigte sich seiner Behinderung zu schämen.
Er war etwa 7 Jahre, als unsere Methode der Beeinflussung erste Früchte trug.
Monatelang drängte er uns Zeitungen auszutragen. Doch seine Mutter erlaubte es nicht. Sie hatte Angst auf der Straße könnte es für ihn ohne Gehör sehr gefährlich sein.
Eines Nachmittags kletterte er aus dem Küchenfenster und zog los. Er borgte sich vom Schuster in unserem Viertel 6 Cent Startkapital und investierte in Zeitungen. Als alle Exemplare verkauft waren, reinvestierte er den Erlös. Das machte er bis zum Abend immer wieder.
Dann rechnete er ab, zahlte den Kredit zurück und verbuchte 42 Cent Reingewinn. Als wir abends nach Hause kamen lag er im Bett.
Das Geld hielt er fest umklammert.
Ich freute mich aus tiefster Seele. Denn ich wusste es war mir gelungen meinem Sohn Selbstvertrauen zu vermitteln.
Seine Mutter sah einen kleinen tauben Jungen, der auf der Straße sein Leben riskierte, um Geld zu verdienen.
Ich sah einen tapferen ehrgeizigen Geschäftsmann, dessen eigene Aktien gerade um 100 Prozent gestiegen waren.
Sein älterer Bruder warf sich auf den Boden, strampelte mit den Beinen und schrie so lang, bis er es bekam. Der kleine Taube dagegen fand einen Weg, sich das Geld dafür zu verdienen. So macht er es bis heute.
Mein Sohn hat mir beigebracht, dass ein Handicap ein Trittbrett sein kann, um ein erstrebenswertes Ziel zu erreichen. Wenn man es nicht als Hindernis akzeptiert und als Ausrede benutzt.
Der kleine Taube absolvierte Schule und College, ohne seine Lehrer zu hören, wenn sie ihn nicht laut in seiner Nähe ansprachen.
Er ging auf keine Schule für Hörgeschädigte. Wir erlaubten ihm nicht Zeichensprache zu erlernen. Wir wollten, dass er ein normales Leben führen kann.
Auf der High-School testete er ein elektrisches Hörgerät. Es funktionierte nicht. Vermutlich lag es daran, dass die Ärzte damals feststellten, dass er keine natürlichen Hörorgane besitze.
In seiner letzten College-Woche ereignete sich dann der wichtigste Wendepunkt in seinem Leben.
Er bekam ein anderes Hörgerät in die Hände. Er beachtete es nicht weiter. Zu groß war die letzte Enttäuschung. Irgendwann setzte er es gedankenlos auf, schaltete es an.
Wie durch ein Wunder konnte er das erste Mal fast so gut hören wie alle anderen. Überglücklich nahm er das Telefon zur Hand und rief seine Mutter an. Zum ersten Mal im Leben vernahm er ihre Stimme klar und deutlich.
Am nächsten Tag hörte er erstmals die Stimmen der Dozenten. Er konnte Radio hören. Er hörte Filme. Er konnte sich zum ersten Mal ungehindert mit Anderen unterhalten.
Damit war die Welt für ihn anders geworden.
Wir hatten uns hartnäckig geweigert, den Irrtum der Natur hinzunehmen.
Und wir haben die Natur durch unser dringendes Anliegen dazu gebracht, ihren Fehler mithilfe eines praktischen Mittels zu korrigieren!
Dieser unbedingte Wille zahlte sich aus, doch der Triumph war noch nicht vollkommen.
Er bedankte sich mit einem Brief beim Hersteller des Hörgerätes und wurde daraufhin eingeladen sich die Firma anzusehen.
Motiviert entwickelte er einen Marketingplan, wie man dieses Gerät anderen Taubstummen präsentieren könnte und bekam den Job.
Wie es aussieht, wird ihm seine Behinderung nun die Möglichkeit eröffnen vielen Millionen Hörbehinderten nützliche Dienste zu leisten und sich selbst eine honorierende Beschäftigung zu verschaffen.
Die kleinen "Notlügen", die ich ihm als Kind einimpfte, indem ich ihn im Glauben ließ, seine Beeinträchtigung würde zu einem maßgeblichen Aktivposten, wurden so gerechtfertigt.
Ich habe viel Erfahrung im Umgang mit extrem erfolgreichen Menschen und Menschen mit persönlichen Problemen.
Doch mir ist noch kein Fall untergekommen, der die Macht eines dringenden Anliegens so klar demonstriert hätte.
Napoleon Hill, 1937, Think and Grow Rich"
Ich freue mich auf Ihr Feedback, bitte schreiben Sie mir.
Haben Sie ein starkes Anliegen entwickelt?
Herzliche Grüße
Marcus Wagner
PS: Sollten Sie an weiteren Impulsen und Methoden interessiert sein. Dann möchte ich Ihnen LifeTime ans Herz legen. Einfach den roten "Button" drücken.
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